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Schnecken, Muscheln und Tintenfische

Schnecken, Muscheln und Tintenfische gehören zu den Weichtieren (Mollusken) einem Tierstamm, der seinen Namen daher hat, weil diese Tiere kein Skelett wie wir haben-sondern eben einen "weichen " Körper. Die Weichtiere gliedern sich in den vorderen Kopf, den muskulösen Fuß, einen Eingeweidesack und einen Mantel. Der Mantel scheidet bei vielen Arten eine kalkige Schale, ab: das Schneckenhaus der Schnecken oder die Schalen der Muscheln.

Zum Stamm der Weichtiere werden acht lebende und mehrere ausgestorbene Klassen gezählt. Die bekanntesten sind Schnecken, Muscheln und Tintenfische.

Die große Vielfalt der Weichtiere kann auch darauf zurückgehen, daß es sie schon seit dem Kambrium gibt, also seit 500 Millionen Jahren.

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Schnecken

Schnecken gibt es sowohl im salzigen Meerwasser (im Meer lebten auch die Ur-Schnecken), im Süßwasser und an Land

Es gibt 43.000 Schneckenarten, in einer Größenordnung zwischen weniger als einem Millimeter und über einem Meter Größe. Nur ein kleiner Bruchteil davon sind Schädlinge, die unsere Gärten heimsuchen, es gibt Pflanzenfresser, Aasfresser und räuberische Arten (die sogar die "Schädlinge" im Garten fressen). Zum Fressen besitzen die Schnecken ein spezielles Organ: Eine mit Zähnchen besetzte Raspelzunge (Radula)mit dr sie ihe Nahung "abraspeln".

Schnecken haben noch eine Besonderheit: sie sondern beim Kriechen Schleim ab, rutschen quasi auf ihrer eigenen Schleimschicht dahin. Das ermöglicht ihnen, ohne sich zu verletzen über Hindernisse wie Rasierklingen oder Messer zu kriechen.

Auch in heimischen Gewässern gibt es typische Schnecken; etwa die Posthornschnecke und die Spitzschlammschnecke, die sich in Seen und Teichen wohl fühlen. Beide gehören zu den Lungen Wasserschnecken. Zum Atmen müssen sie an die Wasseroberfläche, da sie keine Kiemen haben.

Posthornschnecke Spitzschlammschnecke

Muscheln

Muscheln haben ein aus zwei kalkigen Schalen bestehendes Gehäuse und ein weitgehend reduzierten Kopf. Die beiden Schalen halten sie mit ihrer kräftigen Mudkulatur zusammen. Sie leben weltweit in Salzwasser (zu 80 %), Brack- und Süßwasser und sind meist im Flachwasser und bis 100 m Tiefe, selten bis 11.000 m Wassertiefe zu finden. Meeres-Muscheln leben am Meeresgrund, sind an ihm festgewachsen oder liegen frei auf ihm. Die meisten Muschelarten ernähren sich von Plankton, das sie mit ihren Kiemen aus dem Wasser filtern. Die Lebenserwartung reicht von ca. 1 Jahr bis zu ca. 300 Jahren. Der Mensch nutzt Muscheln als Nahrungsmittel, als Ausgangsmaterial für Schmuck z. B. als Perlenlieferant, Souvenir und früher auf manchen Inseln der Südsee auch als Muschelgeld.
Es gibt derzeit weltweit etwa 7.500 bis 10.000 Arten und 20.000 fossile Arten.

In heimischen Gewässern beheimatete Muscheln gehören zu den Flußmuscheln:

Flußperlmuschel Teichmuschel

Die Flußperlmuschel wird bis zu 280 Jahre alt. Im Norden wid sie gröper und ältr als im Süden. Ihre Vermehrung ist ein komplizierter Prozess mit mehreren Zwischenstadien. Nachdem die winzigen Frühformen (Glochidien) der Muschel geschlüpft sind, benötigen sie als Wirt die Bachforelle, in deren Kiemenbereich sie zehn Monate parasitisch leben; andere Fischarten sind als Wirt nicht geeignet. In den Kiemen der bachforelle wachsen sie von der mikroskopisch kleinen "Glochidie" zur 0,5 mm großen Jungmuschel heran. Etwa im Mai, wenn die Temperatur und das Bachbett stimmig sind, lassen sie sich im Flussbett zwischen die Kiesel und Steine am Gewässergrund fallen und graben sich dort ein. Dort leben sie versteckt und kommen erst nach etwa sieben Jahren, im ausgewachsenen Stadium und mit der sich inzwischen gebildeten harten Schale, an die Oberfläche des Gewässergrundes. Sie verbringen dann den Rest ihres Lebens weitgehend stationär. In der Strömung lassen sie das Wasser durch ihre Kiemen fließen und filtern dabei Nahrungspartikel heraus. In ökologisch intaktem Umfeld bildet die Flussperlmuschel Kolonien.

Es enthalten nur 0,05 % -4 % aller Muscheln tatsächlich Perlen, also die allerwenigsten. Die Flussperlmuschel ist heute sehr selten. Gründe für den Bestandsrückgang sind:

  • Verschmutzung der Gewässer durch Überdüngung, Abwassereinleitung und Streusalz
  • Versandung der Bäche
  • Verdrängung der Bachforelle, die als Wirtstier der Muschel dient, durch die eingeführte Regenbogenforelle
  • Vernichtung ganzer Bestände durch Perlenräuber in früheren Zeiten
  • neue Fressfeinde durch die eingewnderten, bei uns früher nicht heimischen Bisamratte und Waschbär

Die Teichmuschel ist ein Bodentier und verankert sich mit ihrem Fuß im weichen Boden. Mithilfe des Fußes kann sie sich auch langsam fortbewegen. Sie wühlt den Bodengrund auf und saugt den hochgewirbelten Bodensatz auf, um Nahrung auszufiltrieren. Die Nahrung besteht aus kleinen Algen und andere Kleinstlebewesen. Als Filtrierer reinigen sie so das Wasser und stellen einen wichtigen Faktor im Ökosystem der Teiche und Seen dar.

Die Larven (Glochidien)leben parasitisch in Haut und Kiemen von Süßwasserfischen. An diesen halten sie sich mittels eines 15 mm langen Haltfadens und einem kräftigen Haken fest. Während dieses parasitischen Stadiums ernähren sich die Glochidien von dem Gewebe des Wirtes ohne großen Schaden anzurichten. Nach der Metamorphose werden sie als kleinen Muschelformen vom Wirt abgestoßen oder lösen sich selber. Zu den Wirten zählen unter anderem Karpfen.Der bevorzugte Wirtsfisch ist aber der Bitterling. Die große Teichmuschel und der Bitterling leben in einer Symbiose: Während die Muschel die Fischembryos des Bitterlings aufnimmt nisten sich die Glochidien bei dem Bitterling ein. Alle Glochidien, die keinen Wirt finden verenden.

Während Flussperlmuschel und Bachmuschel charakteristische Fließwasserbewohner sind, die hohe Ansprüche an Sauberkeit und Sauerstoffgehalt des Gewässers stellen (entsprechend sind beide Arten fast ausgestorben) findet man dagegen in großen, langsam fließenden und entsprechend sauerstoffärmeren Flüssen Malermuschel und abgeplattete Teichmuschel. Bewohner stehende Gewässer sind schließlich die Große Teichmuschel und die Gemeine Teichmuschel. Eine Bedrohung für die großen Muscheln am Gewässerboden ist ausgerechnet eine andere Muschelart, die eingeschleppte, dreieckige Wandermuschel.

Tintenfische

Obwohl Tintenfische "Tinten-Fische" heißen, sind sie keineFische. Im Gegenteil. Tintenfische- zu ihnen gehören auch die Kraken- sind vielmehr Weichtiere, und somit mit Schnecken und Muscheln verwandt.

Tintenfische gehören wie die ausgestorbenen Ammoniten und die Perlboote, beide besitzen ein schneckenhaus-ähnliches Gehäuse, zu den Kopffüßern.
Tintenfische besitzen einen Tintensack, bei Bedarf können sie sich so in ihrer "Tintenwolke" verstecken. Daher auch der Name Tintenfisch. Tintenfische gibt es seit etwa 300 Millionen Jahren. Derzeit leben ungefähr 800 verschiedenen Arten in useren Meeren. Am bekanntesten sind die, zu den Zwergtintenfischen gehörenden, zehnarmigen Kalamaren (die verspeisen wir auch als Tintenfischringe) und die achtbeinigen Octopusse.

Tintenfische besitzen kein Gehäuse. Als Rest eines ehemaligen Gehäuses besitzen manche Arten als Innengehäuse die sogenannte Schulp, die man nch dem Absteben des Tieres am Strand finden kann. Der Schulp wird noch heute als Kalklieferant für Käfig-Vögel verwendet.

Die zu den Tintenfische gehörenden Octopusse gelten als die intelligentesten Weichtiere. Ihre Intelligenz wird mit der von Ratten verglichen. Octopusse sind fähig, schwierige Aufgaben, wie das Finden eines Weges durch ein Labyrinth oder das Öffnen eines Deckels um an Futter zu kommen, zu lösen. Ihre Intelligenz ist aber insofern begrenzt, da sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen nicht an ihre Nachkommen weitergeben.

Kurioses und Rekorde

Größte Muschel Größte Schnecke Größter Octopus Alters-Rekord
Die größte Muschel der Welt mißt 137 cm und wurde im Jahre 1817 an der Nordwestküste von Sumatra entdeckt. Das Gewicht dieses Schalenpaares, das heute in Nordirland aufbewahrt wird, liegt bei 230 kg. Riesenmuscheln haben die Fähigkeit entwickelt, in ihrer Haut einen Art "Gemüsegarten" anzulegen, der ihnen eine schier endlose Nahrungsquelle bietet: Sie sind dazu eine Symbiose mit Millionen einzelliger Algen eingegangen, die im Inneren des Mantellappens leben, und und der Riesen muschel ihr farbenprächtiges Aussehen verleihen.
Um die Riesenmuscheln ranken verschiedene Mythen. Bis heute werden sie auch immer wieder „Mördermuscheln“ genannt, weil ihnen – fälschlicherweise – nachgesagt wird, sie schnappten nach Tauchern oder anderen Lebewesen und hielten diese in der Tiefe. Heute sind sie leidder sehr gefährdet.
Aquatisch lebende Schnecken bringen infolge des Auftriebs im Wasser tendenziell größere Formen hervor als Landbewohner. Insbesondere unter den Meeresschnecken kommen sehr große Arten mit zum Teil sehr schweren Gehäusen vor, wie beispielsweise die im Meeresgebiet zwischen Indonesien und Australien vorkommende bis 1 m Gehäusehöhe erreichende Große Rüsselschnecke (Syrinx aruanus). Andererseits sind unter den Schnecken auch "Minis" anzutreffen, deren Gehäusegröße deutlich unterhalb eines Millimeters liegt. Fischer zogen im Februar 2007 nahe der Antarktis einen Tintenfisch aus dem Wasser, der mit einer Länge von zehn Metern und einem Gewicht von 450 kg das wohl größte bekannte Exemplar seiner Art ist.
Koloss-Kalmare (Mesonychoteuthis hamiltoni) leben in ein bis zwei Kilometern Tiefe vor allem in den Gewässern der Antarktis. Die kompakt geformten Tiere werden noch mächtiger als die weitaus bekannteren Riesenkalmare (Architeuthis). Zusammen mit den acht relativ kurzen Fangarmen und zwei Tentakeln mit langen Hakenkrallen daran erreichen sie eine Länge von etwa 13 Metern.
Die auch bei uns heimische Flußperlmuschel gehört zu den Methusalems der Tierwelt. Besonders in nördlichen Regionen, etwa in Skandinavien, erreichen sie ein recht hohes Alter bis zu 280 Jahren.